Quitzowburg

Vorschaubild Quitzowburg
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Die Sage von der Schlacht bei der Kletzker Burg

Es war im Jahr 1390. Auf der Burg Kletzke sass ein Johann von Quitzow. Dieser lag im Streit mit dem Herzog Erich von Sachsen-Lauenburg, der mit dem Herzog Heinrich von Lüneburg verbündet war. Beide gingen mit ihren Heerscharen über die Elbe und fielen in die Prignitz ein. Die Gefahr für die Quitzows war gross. Sie zogen sich auf ihre Burgen zurück. Aber Burg Kletzke hatte lange keine Feinde vor seinen Mauern gesehen. Manches an ihr war verfallen, anderes in Unordnung. Auf einen Sturm und längere Zeit der Belagerung war die Burg nicht vorbereitet. Tag und Nacht wurde nun gearbeitet, um sie widerstandsfähig zu machen. Unterdessen kamen die Herzöge näher. Sie verheerten die westliche Prignitz und bald war der Feind in Kletzke. Viel zu plündern aber fanden sie nicht. Gab es doch zu jenen Zeiten noch genug unzugängliche Schlupfwinkel, in denen sich die Bevölkerung verstecken konnte. Die sumpfigen Niederungen an der Karthan, die Wilsnacker Heide und der Haaren, ein dichter Wald zwischen Wilsnack und Kletzke, boten genug Verstecke. Dorthin waren Vieh und Habseligkeiten gerettet worden. So fanden die Kriegsknechte nicht viel im Ort vor und brannten das Dorf vollständig nieder und setzten sich in den Trümmer fest.

In der Burg selbst lag nun eine stattliche Macht. Klaus von Quitzow aus Stavenow war mit seinen Knechten gekommen, dazu viele Parteigänger aus der Prignitzschen Ritterschaft.

Cuno war vorläufig verabredungsgemäss in Quitzöbel geblieben. Gleich in einer der ersten Nächte machte die Besatzung der Burg einen glücklichen Ausfall und fügte den Herzögen erheblichen Schaden zu. Sie sahen ein, dass sie im offenen Kampf den Heeren der Herzöge nicht gewachsen waren. So musste eine List helfen. Zwei angebliche Überläufer aus der Burg liessen sich zu verschiedenen Zeiten von den Herzoglichen fangen und wussten in ihren Aussagen so geschickt zu reden, dass die Feinde glaubten, Cuno sei mit seinen Leuten ebenfalls auf der Burg. Die Herzöge Heinrich und Erich glaubten den Rücken frei zu haben und beschlossen den Sturm auf die Burg. Heeresgerät und Belagerungswerkzeug wurde zum Sturm herangeschleppt. Auch in der Burg war man emsig bei der Arbeit. Kochendes Wasser und siedender Brei wurden in Bereitschaft gehalten, um sie den Anstürmenden auf die Köpfe zu giessen. Vor dem eigentlichen Sturm musste der breite Burggraben überwunden werden.

Mit Sturmleitern, Sturmwagen und Fallbrücken ging man der Burg zu Leibe.

Noch heute kann man sehen, dass die Gräben nicht geringe Breite gehabt haben müssen.

Nachdem der Burggraben überwunden war, kamen die Landsknechte mit Lanzen, Morgensternen, Hellebarden und Schwertern an die Burgmauern. Ein Hagel von Pfeilen begrüsste die Anrückenden und nur langsam kamen die Angreifer voran. Die Quitzows wehrten sich tapfer. Grosse Steine, siedendes Wasser, ja auch herabrollende Baumstämme trieben die Angreifer immer wieder zurück. Grässlich war der Lärm und das Getöse und immer wilder entwickelte sich der Kampf. Zu Dutzenden lagen die Toten am Fusse der Mauer, während die Belagerten, gedeckt durch die Mauern, nur geringe Verluste hatten. Endlich schien die Kraft der Besatzung zu schwinden, die Steinwürfe liessen nach, das kochende Wasser wurde weniger und die Herzoglichen kamen voran. Immer mehr erklommen die Mauern und oben auf der mauer tobte der erbitterte Kampf. Die Lage der Quitzows und ihres Anhanges war aufs äusserste bedroht. Ihr Schicksal schien sich zu vollenden.

In höchster Not kam die Rettung. Plötzlich sahen sich die Herzoglichen im Rücken von einer ansehnlichen Schar angegriffen. Ihre Wagenburg brannte lichterloh. Der eine der Überläufer hatte sich heimlich aus dem Staube gemacht und war so schnell wie möglich nach Quitzöbel geeilt, um Cuno von Quitzow zu benachrichtigen. Er rückte mit seinen Leuten über Plattenburg heran und griff in den Kampf ein. Die Belagerten fassten neuen Mut, machten einen Ausfall aus der Burg und von zwei Seiten bedrängt war nun das Schicksal der Herzoglichen besiegelt. Es gab kein halt mehr, in wilder Flucht suchte sich beim Feind zu retten wer noch konnte. Viele von ihnen wurden erschlagen, andere wurden zu Gefangene gemacht. Das ganze Heer der beiden Herzöge war zersprengt und vernichtet. Das war ein glänzender Sieg der Quitzows und diese Waffentat machte ihren Namen in der Mark Brandenburg berühmt und gefürchtet.