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Groß Gottschow

Kirche im Gemeindeteil Groß Gottschow

Groß Gottschow

 

INFO-Flyer

 

Groß Gottschow ist umgeben von grünen Wiesen, am Dorfrand vorbei fließt der Jeetzebach, der hohe Wald erstreckt sich am Ende des Dorfes im Norden. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 1345 in der Schreibweise „Gatzkawe“. Es ist als breites lang gezogenes Straßendorf angelegt. In den Geschichtsunterlagen wird es als Walddorf gedeutet. Umgeben von sehr viel Wald, standen einst näher um das Dorf viele Birken und uralte Eichen in großer Menge. Mit Zunahme der Bevölkerung wurde der Wald gerodet und daraus Ackerland gemacht. In den Jahrhunderten wechselte die Herrschaftszugehörigkeit des Ortes. Um das 14. Jahrhundert besaßen die von Quitzows zu Stavenow das halbe Patronat. 1499 mussten sie es wegen einiger Schicksalsschläge an die Familie von Grabow abgeben. Diese herrschten bis 1761 über das Dorf. In der Zeit von 1761 bis nach 1808 übernahm ein Herr von Ziethen die Herrschaft über Groß Gottschow. Es war ein Rittersitz mit 7 Hufen und Untertanen, der dann 1808 an Bürgerliche ging. Der 30jährige Krieg (1618- 1648) hinterließ nur Verwüstungen. Alle Lebensmittel wurden geraubt, das Vieh hinweg getrieben. Die Kirchen wurden geplündert, alles wurde entzwei geschlagen. Die Leute wurden gepeinigt, geprügelt, gehenkt und jämmerlich geplagt. Die übrig gebliebene Bevölkerung verbarg sich bei Truppenannäherung in den damals noch ausgedehnten Eichenwäldern. Zum Bestellen der Äcker traute sich niemand mehr hervor. „Man aß Brot aus Kleie, Spreu und Eicheln gebacken. Hunde -, Katzen – und Wolfsfleisch wurden ein viel begehrter Leckerbissen. Infolge der Hungersnot brachen allerhand Seuchen aus. Die Ruhr, die Pest und der Hungertyphus forderten ihre Opfer, sodass die Menschen wie die Fliegen dahin starben.“ Die Prignitz wurde menschenleer. Die Äcker waren wild geworden und mit Busch bewachsen. Nach dem Ende des 30jährigen Krieges kehrten die geflüchteten Bauern allmählich in ihre Dörfer zurück oder gingen in andere Orte, um dort verlassene Höfe zu übernehmen. 1729 wurde ein Gesetz in Brandenburg erlassen, in welchem vorgeschrieben wurde, welche Handwerker sich in welchem Ort niederlassen durften. Groß Gottschow wurde ein Schmiedemeister zugesprochen. Die Dorfschmiede stand in Richtung Krampfer. 1847 wird der Schmiedemeister Gustav Ladewig genannt. Ab 1886 tritt Schmiedemeister Carl Neumann auf. Die Schmiede wurde über seine nachfolgende Generation weiter geführt bis 1940. Bis zur LPG – Gründung im Jahre 1960 übernahm Wilhelm Rehfeld das Handwerk und führte es aus. Ab 1960 war dann das Schmiedehandwerk in genossenschaftlicher Hand. 1980 wurde das Schmiedegrundstück abgerissen. Im vorigen Jahrhundert haben sich alle wichtigen Handwerker im Ort angesiedelt. 1848 wird der Stellmacher Ludwig Ladewig genannt. Um 1889 der Stellmacher Joachim Blum, der von Rudolf Korup um 1900 abgelöst wurde. Bis 1960 hielt Herr Krenz das Handwerk. Eine Tischlerei wurde bis 1940 betrieben vom Tischlermeister Adolf Schulz. Um 1860 wird ein Molkereibesitzer genannt, Otto Torno. Bis 1842 kann man bei der Familie Götze das Maurerhandwerk zurück verfolgen. Eine Schuhmacherei arbeitete bis 1940, geführt von Familie Riemann. 1949 begann die Gärtnerei Hülsekopf im Ausbau Karlhorst ihre Arbeit bis zur LPG – Gründung 1960. Von 1842 bis 1989 wurde das Schneiderhandwerk in Groß Gottschow betrieben. In Richtung Krampfer am Ortsausgang stand einst eine Bockwindmühle. Sie wurde 1944 abgerissen. Die Kirche mit ihrem mächtigen Kirchturm ragt mittig des Dorfes heraus. Sie überdauerte die vielen Jahre, friedliche und wirre Zeiten, standhaft. Ihren Bau schätzt man auf Anfang des 14. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert ist der Turm einige Male durch Blitzschlag in Brand geraten. Die Spitze brannte jedesmal nieder. Man besserte den Schaden immer wieder aus, doch zuletzt wurde die Spitze nicht wieder aufgebaut. 1890 unterzog sich die Kirche einem größeren Umbau und einer größeren Renovierung. Am Ostgiebel des Schiffes wurde ein fünfseitiger Apsis in Ziegelrohbau hinzugefügt und darüber der Giebel als blendengeschmückter Staffelgiebel in Ziegelstein erneuert. Die drei Apsisfenster erhielten eine Bleiverglasung mit Darstellung biblischer Gestalten. Im Südportal wurde der Eingang durch einen Ziegelrohbau verdeckt und geschützt. Der Innenraum wurde mit einer offenen hölzernen Decke neu gestaltet. Ausbesserungsarbeiten am Turm wurden laut Turminschrift 1869 durchgeführt. 1991 erfolgte eine Neueindeckung des Turmdaches mit Biberschwänzen. Um 1803 regte man einen Schulhausneubau an. Die Schule unterstand streng der Kirche und der Patronatsherrschaft. 1810 gingen 35 Kinder zur Schule. 1828 hat man am Südgiebel des Hauses ein größeres Klassenzimmer angebaut, denn die Schülerzahl stieg ständig an. 1833 gingen 76 Schulkinder aus dem Ort zur Schule. 1861 lag die Schülerzahl bei 63 Kindern, in den folgenden Jahren lag die Schülerzahl bei 40 – 45 Schülern. 1921 begann die Trennung Kirche – Schule. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Einklassenschule in den Dörfern nach und nach abgeschafft. Man begann klassenweise mit dem Unterricht und baute größere Schulen. Die Kinder wurden nach Kleinow in die Schule eingeschult. Bis 1964 wurde das Schulzimmer für Schulzwecke verwendet. Sehenswert ist in Groß Gottschow die mit Birnenbäumen bepflanzte Dorfstraße und die Kirche. Die über Jahrhunderte unbefestigte Zufahrtsstraße nach Kahlhorst wurde im Frühjahr 1997 festgemacht.

 

 
 
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