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Uenze

Kirche in Uenze

Uenze

 

INFO-Flyer

 

Die  Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1349. Perleberger Bürger erwarben 2 Hufen Land von dem Gutsherrn von Wartenberg. Aus dieser Zeit stammt der auch noch heute erhaltene Zeuge der Vergangenheit, die Dorfkirche. Sie musste den Bewohnern oft Schutz und Unterschlupf gewähren, da damals sehr unsichere Zeiten herrschten. Uenze wird 1403 als Rittersitz erwähnt. Zu diesen unruhigen Zeiten gab es auch eine Wasserburg als Fluchtburg für die Einwohner und gesicherter Herrensitz. Der Standort dieser Burg war der Platz hinter der Werkstatt der ehemaligen LPG. 1576 wurden in Uenze 24 Bauernstellen gezählt. Nach dem 30jährigen Krieg (1618 - 1648) waren es nur noch 7 Bauernstellen. Alles wurde ein Opfer des 30jährigen Krieges, der unsere nähere Heimat, sowie das ganze Deutschland mit seinem Schrecken heimsuchte. Die Prignitz wurde der Mittelpunkt aller umherziehenden und sich bekämpfenden Heere. Enorme Abgaben an Naturalien, Geld und Vieh mussten gleich geleistet werden. Viele Dörfer und Städte wurden schwer verwüstet, die Stadt Havelberg wurde vollständig niedergebrannt. Seit 1652 existieren wieder schriftliche Aufzeichnungen (Kirchenbücher, Kirchenregister) aus dem Ort. Die kurfürstliche Landesvisitation von 1652 ergab für Uenze noch 25 Personen. Gezählt wurden nur die männlichen Personen. Kurz nach dieser Volkszählung weiß das Uenzer Kirchenbuch von einem Kindsmord im Jahre 1657 zu berichten: „Die Hunde hatten die Leiche eines neugeborenen Kindes an der Kirchenecke ausgescharrt und im Dorf herum geschleppt. Die Küsterfrau und ihre Tochter, die deren uneheliches Kind beseitigt hatten, wurden als Täterinnen ermittelt. Sie wurden nach den damals übliche Gesetzen „gesackt". Das heißt: Sie wurden in einen großen Sack gesteckt, den sie vorher eigenhändig nähen mussten und von der Klußbrücke in der Nähe des Räuberkruges „vom Leben zum Tode gebracht." Der Räuberkrug ist ein weiterer überlieferter Zeuge aus der Raubritterzeit. Er ist zwar in keinen Chroniken und Urkunden erwähnt, dessen Existenz über fast 400 Jahre hinweg durch die Forschungen von Frau Dr. Bohm in den Jahren 1934 - 1937 nachgewiesen wurde. Er lag direkt an der Grenze der Gemarkungen Uenze, Perleberg und Düpow am Jeetzebach, wo damals die alte Handels- und Heerstraße von Lübeck und Wismar über Perleberg zum damals weit berühmten Wallfahrtsort Wilsnack und weiter nach Süden vorbei führte. Zur Zeit Friedrich des Großen (um 1757) wurden große Scharen von Siedlern und Kolonisten ins zerstörte Land geholt. Die Bevölkerungszahl wuchs wieder. Auch in unserem Gebiet wurden große Landstriche urbar gemacht und neue Ansiedlungen gegründet. Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts lebten in Uenze 393 Einwohner in 63 Haushalten. Von diesen Bewohnern haben sich mit Sicherheit einige an den Befreiungskriegen beteiligt, wie aus den Sterberegistern dieser Zeit hervor geht. Weitere sagenhafte Berichte aus dieser Zeit verbinden sich mit dem Postweg, der noch heute im östlichen Teil des Dorfes seinen Namen führt, mit der Postschmiede, die sich auf der Straße vor dem ehemaligen Konsum befand, mit der Postpferdestation und mit dem Postkrug, der heutigen Gaststätte „Utspann“. Hier sollen sich nach Aussagen alter Uenzer Einwohner so manche Dramen abgespielt haben. Auch Reisende sollen hier verschwunden sein, von denen man später, beim Abriss des alten Hauses, nur noch die Knochen fand. Bis 1840 war die Befreiung der Bauern von der Gutsuntertänigkeit und Leibeigenschaft durchgesetzt. Es setzte ein rascher Produktionsfortschritt ein. Auch die Einwohnerzahl in Uenze wuchs ziemlich schnell. Um diese Zeit lebten in Uenze etwa 476 Einwohner und es standen 103 Wohnhäuser. Bis 1860 stieg die Einwohnerzahl auf etwa 500. Im Jahre 1860 werden zwei Getreidemühlen in Uenze erwähnt. Weitere kleinere Handwerksbetriebe siedelten sich hier an: Schneider, Stellmacher, Schmiedemeister, um nur einige zu nennen. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wird für das Uenzer Gut eine Ziegelbrennerei erwähnt, der genaue Standort ist jedoch nicht bekannt. Erwähnenswert ist das noch erhaltene Hirtenhaus des Dorfes. Hier wohnten einst die Pferde -, Kuh -, Schaf – und Schweinehirten. Das Haus ist heute ca. 250 Jahre alt und wird immer noch bewohnt. Von der weiteren politischen Entwicklung (deutsch - französischer Krieg, Reichsgründung) wurde das Dorf durch den Verlust einiger Soldaten direkt betroffen, ansonsten ging das normale Leben weiter. Heute erinnert nur noch die Friedenseiche in der Lehmkuhle am Ortsausgang in Richtung Düpow an das folgenreiche Jahr 1871. Am 7. Februar 1909 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Ein weiteres Ereignis aus dieser Zeit ist der Kirchturmbrand von 1910. An einem Sonntag, kurz vor Gottesdienstbeginn, zerschmetterte ein Blitzschlag die Spitze des Turmes. Da die Löschtechnik der 1909 gegründeten Feuerwehr nicht bis oben hin reichte, brannte der Turm aus. Aus dem heruntergefallenen Turmkopf konnten alte Urkunden geborgen und neue Urkunden eingelegt werden. Der 1. Weltkrieg (1914 - 1918) begann. Viele Familien des Dorfes hatten Gefallene zu beklagen. Auf dem Denkmal an der Kirche sind ihre Namen zu lesen. Der Stein wurde am 26. November 1922 eingeweiht. In diesen Jahren wurden der alte Kirchhof um die Kirche herum aufgelöst und die Kirchenmauer abgerissen. 1939 erfolgte die Einweihung der neuen Schule unter dem damaligen Lehrer Speer. Durch die vom 2. Weltkrieg ausgelöste Flüchtlingswelle stieg die Einwohnerzahl 1945 auf 740 an, nachdem sie 1925 noch bei 440 und nach der Eingemeindung von Ponitz (1928) nach einer Zählung von 1930 bei 560 gelegen hatte. Die alte Wehrkirche, die als einziges Bauwerk die Jahrhunderte des Dorfes überdauerte, steht heute unter Denkmalschutz.

 

 
 
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